Projekt Tonga.Online, "Ausbaustufe" Binga Internet Centre

Leider schaffte es die PTC nicht, bis zum vereinbarten Zeitpunkt einen eigenen Telefonanschluß zu dem Raum zu legen, wir ließen eine Leitung vom Büro des Headmasters in den Computerraum legen, was allerdings einige Probleme mit sich brachte, da diese Leitung ja auch zum Telefonieren genutzt wird. Ein weiteres Problem war, dass zwar das "WorLD-Links"-Programm eine Vereinbarung mit der PTC zwecks vergünstigter Internet-Einwahl hatte, diese aber aufgrund des Missbrauches einiger anderer Zentren (z.B. Weitergabe der Zugangsdaten) abgeschaltet wurde. So mussten wir uns mit einer mit einem Büro geteilten Telefonleitung einmal quer durch das Land in Harare bei einem Internet Provider einwählen, was natürlich nicht gerade optimal ist. Zum einen bedeutet das ein Ferngespräch, ist also teuer, zum anderen ist die Verbindung an sich nicht gerade berauschend. Im Schnitt zehn mal mussten wir versuchen, uns einzuwählen um überhaupt einmal eine Verbindung zu bekommen, die dann eine Übertragungsrate von maximal 9,6kbit/s hatte (Zum Vergleich: In Europa Analog 33,6 - 56 kbit/s, ISDN 64kbit/s, DSL/Kabel etwa 768kbit/s) und bei jedem Versuch seitens des Büros zu telefonieren auch sofort wieder zusammenbrach. Die Verbindung ist also möglich, jedoch nur sehr eingeschränkt nutzbar, da sehr unzuverlässig und nicht leistungsfähig. Mit etwas Geduld ist jedoch Email-Kommunikation möglich. Am Sonntag fanden die ersten Trainings statt. Ich bat darum, eine Gruppe von etwa 5 Lehrern zusammenzustellen, die, wenn möglich, wenigstens schon einmal einen PC gesehen haben.

Ich war überrascht, denn der eingangs erwähnte "Big-Blue-Van" hatte offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Ich musste niemandem beibringen, wie man eine Maus hält o.ä., einige der Lehrer schienen durchaus recht gute Anwender zu sein, was mit der in Europa vorherschenden Meinung vom tiefsten Afrika nicht wirklich übereinstimmt. Glücklicherweise hatte ich Gary Brooking, der in Bulawayo EDV-Trainings durchführt dazu überreden können, mir leihweise eine sehr leistungsfähige Trainigssoftware zur Verfügung zu stellen, sodaß ich mir beispielsweise keine Sorgen um Niveauunterschiede meiner "Schüler" machen musste, da jeder prinzipiell eingenständig arbeiten konnte und ich zusah, wo evtl. Probleme auftraten oder für Einzelfragen zur Verfügung stand.


 
 

 

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