"Gazette" vom 19.10.1998






Eine Gruppe von Leuten, die den Dialog mit der sogenannten Dritten Welt jenseits machtpolitischer Interessen aufrechterhalten und intensivieren möchten, haben seit einiger Zeit ein Projekt für Westafrika initiiert.

In den zwei afrikanischen Staaten Togo und Benin sollen ab Dezember dieses Jahres gezielt Trainer für Informatik-Grundkurse ausgebildet werden. Hintergrund ist die zunehmende Kluft zwischen den an Kommunikationsinfrastrukturen reichen Ländern vor allem Europas, Amerikas sowie Teilen Asiens einerseits und den von diesem Prozess vollkommen ausgeschlossenen afrikanischen Bevölkerungen.

Dies hat u.a. wirtschaftliche Gründe, da PCs für die dortigen Einkommensverhältnisse fast unerschwinglich sind. Die ansässigen privaten Informatik- und EDV-Schulen sind für den Durchschnittsbürger viel zu teuer.

Die Ausbildung in Informatik ist dem gesamten Bildungssystem entsprechend zwar noch mangelhaft, dennoch gibt es schon relativ gut ausgebildete Peronen, die nicht nur selbst Informatik-Kurse erfolgreich absolvieren, sondern auch das gelernte weiter unterrichten können.

Der Erfolg dieses Projektes
ist für die Menschen von Togo und Benin von ganz besonderer Bedeutung, sie sind stark motiviert und lernfähig. Das Projekt soll ihnen helfen, den Computer als Informations- und Kommunikationsmittel einzusetzen sowie E-Mail und EDV-Datenbanken wirtschaftlich zu nützen.

Die Initiative hat folgende Ziele gesetzt:

* Binnen zwei Jahren 900 Ausbilder, vor allem Lehrer, medizinisches Personal und Studenten für EDV-Grundschulungen zu trainieren sowie die dafür notwendige Infrastruktur zu schaffen

* Ein Beispiel zu setzen für weitere Initiativen in Afrika und Mittelamerika.

* Kontakte mit Afrika zu intensivieren.

In der aktuellen Phase sollen etwa 30 Personen in den beiden Ländern eine einmonatige Ausbildung erhalten. Hierfür werden 30 komplett ausgerüstete, von der Industrie gespendete "Workstations" nach Togo und Benin transporiert.

Das Training wird von vier ehrenamtlichen Ausbildern durchgeführt, die für diesen Zweck nach Afrika reisen werden. Die im ersten Schritt ausgebildeten Lehrer sollen dann ihrerseits ehrenamtlich jeweils 30 Landsleuten die notwendigen Kenntnisse beibringen. Allein in Togo sind bereits weit über hundert Personen am Projekt beteiligt.

Für den erfolgreichen Fortschritt des Projektes wird noch Unterstützung gesucht: Trainer, Transport der Hardware nach Togo, Flugtickets der TrainerInnen u.v.m.


 

 
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